Wir leben in Mitteleuropa und als muslimische Familie, die Bescheidenheit als Lebensform gewählt hat, ist es nicht immer einfach, sich bei den Freizeitaktivitäten, die wir als Familie mit unseren Kindern unternehmen, ganz zu entfalten.

Da wir hier an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich eine andere Lebensweise haben als die Mehrheit, ist es für uns nicht immer angenehm, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Deshalb versuchen wir, möglichst große Versammlungen zu vermeiden. Das heißt, wir gehen nicht zu den Zeiten, in denen viel los ist, an den See und nutzen die Brunnen dann, wenn nur wenige Leute da sind. Anstatt im Restaurant zu essen, bevorzugen wir Picknicks in der Natur usw. Kurz gesagt, es mag eine Entscheidung sein, sich in seinen Aktivitäten einzuschränken, um im Einklang mit unseren Prinzipien bleiben zu können, aber es ist vor allem ein Mittel, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, wo die Freude am größten sein soll.

Während es in einigen westlichen Ländern äußerst verpönt oder sogar verboten ist, in bescheidener Badebekleidung (Burkini) zu baden, ist es in anderen (auch westlichen) Ländern erlaubt, besser gesagt, es ist toleriert.

Trotz dieser Erlaubnis oder dieser Toleranz sind wir nicht in der Lage, den Moment freilich zu genießen, denn die Feindseligkeit der Menschen uns gegenüber, während wir versuchen, unser Recht auf Schwimmen und den Ort der Freizeit zu genießen, verursacht für uns regelmäßig ein gewisses Unwohlsein.

Darum beschlossen wir eines Tages, uns auf das Erlebnis des so berühmten „halal-freundlichen Tourismus“ einzulassen. Es wird so viel darüber geredet, die Muslime der Welt staunen über diese Hotels, in denen scheinbar alles für muslimische Familien unter Berücksichtigung aller alltäglichen Bedürfnisse untergebracht ist.

Luftaufnahme auf dem Weg in die Türkei

Schließlich war es soweit: wir fliegen in die Türkei, um in den Hotels Selge Beach und Wome Deluxe an der Küste von Antalya Urlaub zu machen. Nach einem relativ kurzen Direktflug von 3 Stunden und einem Flughafentransfer, der am Flughafenausgang auf uns wartet und uns in einem großen, sauberen und klimatisierten Fahrzeug zu unserem ersten Hotel fährt, kommen wir am Selge Beach an, wo uns das Hotelpersonal herzlich willkommen heißt.

Blick auf einen Teil des Selge Beach

Die ersten Eindrücke sind positiv: Wir sind von gleichgesinnten Familien umgeben und fühlen uns wohl. Nachdem wir es uns in unserem Zimmer gemütlich gemacht haben, machen wir uns auf den Weg, um die Hotelanlage zu erkunden. Obwohl wir wussten, dass die Freizeiteinrichtungen streng nach Geschlechtern getrennt waren, staunten wir über die Schilder, die stolz die Richtung „Damenbad“, „Herrenbad“, „Damen-Wellnessbereich“ usw. weisen.

Familienzimmer im Selge Beach

Es ist schon spät und wir machen uns auf den Weg zum Verpflegungsbereich. Es erwartet uns eine große Auswahl an lokalen und internationalen Speisen. Mit meinem Mann tauschen wir ein Lächeln aus, weil wir es nicht gewohnt sind, eine so große Auswahl zu haben – das Essen ist Halal, man muss sich nicht auf vegetarische Menüs beschränken! Es geht auch gar nicht darum, übermäßig zu essen, nein. Es ist das Prinzip, das Freude macht: Das Gefühl, richtig willkommen zu sein und einmal keine Kompromisse eingehen zu müssen.

Selge Beach Restaurant

Unser wirklicher erster Tag hat noch nicht begonnen, aber dieses Gefühl der Leichtigkeit und der Unschuld, das wir in unseren Ferien noch nie so gespürt hatten, sorgt für vergnügte Stimmung und die gute Laune erfüllt den Raum. Somit sind sämtliche Voraussetzungen für einen entspannten Urlaub vorhanden, die Ferien können beginnen!

Gemischter Bereich im Selge Beach 

Die Tage vergingen so, dass ich morgens mit meinen Töchtern den Frauenbereich erkundete. Die Telefone werden dem, selbstverständlich weiblichen, Aufsichtspersonal, am Eingang des Bereiches, anvertraut. Riesige Strukturen, die dafür sorgen, dass man von außen nicht einsehen kann, umgeben diesen Bereich. So können wir unsere Kleidung ablegen und entspannen, das Wasser und die Sonne genießen, mit den anderen Urlaubern im Wasser spielen… Was für ein unglaubliches Gefühl!

Pool im Frauenbereich im Selge Beach

Kinder schließen schnell Freundschaften und wir sind unbesorgt, wenn sie sich auf dem Hotelgelände frei bewegen, so sicher und geborgen fühlen wir uns!

Die Kinder haben Freundschaften geschlossen

Zu den Mahlzeiten haben wir die Möglichkeit, im Frauenbereich zu speisen, doch wir entscheiden uns, zu meinem Mann, der seinerseits die Sonne und das Wasser im Männerbereich genießt, zu gehen und das Mittagessen gemeinsam einzunehmen. Wir wählen das Strandrestaurant, wo wir dann vom Familienstrand aus gemeinsam schwimmen und spielen können.

Familienstrand im Selge beach

So vergehen die Tage und wir sind bereits gebräunt (oder gerötet) und entspannt und lassen uns von dem halal-freundlichen Aufenthalt voll und ganz mitreißen.

Es ist bereits Zeit, das Hotel zu wechseln. Der Transfer zum Wome Deluxe verlief reibungslos, genauso angenehm wie zuvor. Wir erreichten das riesige 5-Sterne Hotel, ein Stern mehr als im vorherigen, was den etwas luxuriöseren Anstrich erklärt. Das Abenteuer geht in dieser halal-freundlichen Umgebung gleich weiter.

Wome Deluxe

Die Einrichtungen im Wome Deluxe sind fantastisch, der Wasserpark bereitet uns mit den Kindern viel Freude, obwohl er gemischt für Frauen und Männer (Familien) zugänglich ist. Woanders wollte ich mich nie dem Wasserrutschenspiel in einem geschlechtergemischten Raum hingeben, umgeben von Menschen, die sich über meine Anwesenheit nicht freuen und kein Skrupel haben, es mir durch hochmütige Blicke, Flüstern, unangenehmes Schweigen zu zeigen. Diese Demütigung ist ein (zu) hoher Preis, um einfach nur einen Urlaub oder einen Moment der Freizeit mit der Familie genießen zu wollen: ein Strich durch die Rechnung!

Der uneinsehbare Strandbereich erlaubte mir, in klassischer Badebekleidung im Meerwasser zu schwimmen: das war das absolute Highlight! Diese Erfahrung habe ich seit 20 Jahren nicht mehr gemacht. Ich fühlte mich wie ein Fisch im Wasser und war kaum zu bewegen wieder “an Land” zu kommen.

Uneinsehbarer Strandbereich im Wome Deluxe

Auch wenn der Burkini sehr praktisch ist, um in gemischten Bereichen baden zu können, ist es ein unbeschreibliches Gefühl, die Milde des Wassers direkt auf der Haut zu spüren, die Haare vom Wasser tragen zu lassen und auch ganz leicht aus dem Wasser zu gehen, anstatt das ganze Gewicht des durchnässten Stoffes aus dem Wasser zu tragen. Auch zum Trocknen kann man endlich die Sonne spüren und genießen.

Rayhanna, 14 Jahre:

"Es ist ein Gefühl von Freiheit im Urlaub! Die Sonne, das Wasser auf der Haut…das ist einfach unglaublich angenehm. Meine Eltern sind entspannt, ich bin so glücklich! Ich habe mir zum ersten Mal im Leben einen Badeanzug gekauft und habe die Sonne genossen. Meine Haut und meine Seele freuen sich!"
Die Mädchen am Strand

Auch der Besuch im Spa ist ein beispielloses Erlebnis:

Der Wellnessbereich ist weitläufig angelegt, es handelt sich um eine nahezu separate Welt. Das heißt, wir betreten ein eigenständiges Universum, mit der Garantie, dass dieser Bereich nur Frauen zugänglich ist. Pool für Frauen, Spa mit Sauna (wo niemand gezwungen ist, sich auszuziehen!), Dampfbad, prächtiges traditionelles Hamam, Friseurbereich, usw. alles an einem Ort. Wenn Sie diesen Bereich betreten, ist es an der Zeit, sich als Frau verwöhnen zu lassen und sich um seine Schönheit zu kümmern.

Spa im Frauen-Bereich im Sege Beach

Wir können uns frei bewegen und die verschiedenen Wellness-Einrichtungen genießen, ohne uns Gedanken über Bescheidenheit und Geschlechtermischung machen zu müssen. In Frankreich und Deutschland hatten wir noch nie die Möglichkeit, die Sauna zu genießen, wo es verpflichtend ist, textilfrei die Einrichtung zu benutzen. Hier wird unsere Bescheidenheit respektiert und sogar gefordert! Dadurch fühlen wir uns wohl und können entspannen. Die Mädchen gingen zum Friseur und freuten sich an ihrer Schönheit.

Innenpool im Frauen-Bereich im Wome Weluxe

Doch der Spaß endet nicht im Frauenbereich ! Auch mein Mann gönnte sich entspannende Momente: Im Männerbereich konnte er ins Hammam und sogar eine Massage genießen, unter Berücksichtigung der „3awrah“ (Körperteile, die man nicht zeigen darf), ohne befürchten zu müssen, dass im Hammam möglicherweise eine Frau kommt, um das Peeling durchzuführen (in einigen Ländern mussten wir uns bereits mit solchen unangenehmen Überraschungen auseinandersetzen!!!)

Mustapha, 38 Jahre:

„Ich war besonders überrascht, dass ein ganzer Strand- (und Pool-)Bereich für Männer reserviert war. Natürlich haben wir mit unserer Kleidung, auch wenn sie bescheiden ist, weniger Einschränkungen als unsere Frauen, da es sich einfach um Shorts handelt, die lockerer sitzen und etwas länger ausfallen und es uns ermöglichen, in gemischten Räumen leichter zu baden. Warum einen ganzen Strandbereich nur für Männer sperren lassen? Als ich dorthin ging, spürte ich, wie sehr die Muslime und die islamischen Werte geehrt werden. Ein Bereich, der ausschließlich Männern vorbehalten ist, aus Respekt vor unseren Frauen und vor uns selbst, in einer gesunden und entspannten Atmosphäre."
Steg am Strandbereich für Männer im Wome Deluxe

Die Tage vergingen (viel zu) schnell und der Urlaub war schon bald zu Ende. Wir mussten uns eingestehen, dass wir schon ganz bald in den Alltag zurückgerissen werden. Dieses Urlaubserlebnis hat uns gezeigt, dass es nicht sein muss, sich ständig einzuschränken und es durchaus möglich ist, den Urlaub in vollen Zügen zu genießen. Eines hat mich besonders beeindruckt: das Phänomen der guten Laune, die schnell einsetzt, wenn wir uns entspannen können und nicht ständig unser Umfeld hinterfragen.

Asmaa

Asmaa, 10 Jahre:

"Die schönsten Momente waren, als ich mit meiner Mutter im Wasser spielte. Sonst bleibt sie immer am Wasser und schaut mir und meinen Schwestern beim Spielen zu. Diesmal war sie dabei und wir hatten viel Spaß! An den Wasserrutschen (gemischter Bereich) war es auch toll, weil wir alle 5 zusammen waren, mit meiner Mutter und meinem Vater. Normalerweise nimmt meine Mutter an solchen Aktivitäten nicht teil und mein Vater kommt nur, um uns zu begleiten. Diesmal spielten sie wie Kinder!"

Mir wurde auch klar, wie ungeeignet „klassische“ Urlaubsaufenthalte sind! Obwohl ich das Konzept von halal-freundlichem Urlaub kannte, hätte ich nie gedacht, dass ich all diese positiven Dinge erleben würde. Nach dieser Erfahrung denke ich gar nicht mehr daran, anders den Urlaub zu planen, so viel Geld auszugeben und diese kostbare Zeit der Urlaubstage zu nutzen, um nur einen Bruchteil von allem zu genießen, von dem, was uns im verdienten und teuer bezahlten Urlaub eigentlich zusteht!

Diese Art von Halal-freundlichen Hotels ermöglicht es allen Familienmitgliedern, das Urlaubserlebnis gemeinsam in vollen Zügen zu genießen. Jeder für die Reservierung ausgegebene Euro lohnt sich, während man in klassischen Hotels den Gesamtpreis zahlt, um nur einen minimalen Teil der großen Auswahl an Speisen im Restaurant und der vielen Freizeiteinrichtungen genießen zu können (Burkini nicht erlaubt, Unannehmlichkeit wegen vorhandenen Alkohol, keine getrennten Einrichtungen für Männer und Frauen usw.).

Rayhanna, Asmaa, Yasmine

Auch wenn die Türkei bis jetzt das einzige Land ist, das das gesamte Spektrum an halal-freundlichen Angeboten bietet, haben sich zahlreiche Hotels auf der ganzen Welt bereit erklärt, die vorhandenen Eigenschaften, die für den alltag der Muslime wichtig, eine Erleichterung oder auch nur eine nette Aufmerksamkeit sind, offiziell zu kommunizieren. Es geht z. B um Informationen über die vollständige oder teilweise Verfügbarkeit von Halal-Speisen, das Ausmaß an Uneinsehbarkeit in den Pools der Zimmern und Villen, die Bereitstellung eines Gebetsteppichs oder die Angabe der Qibla. All diese Details sind ein Zeichen von Willkommenheit und tragen wesentlich dazu bei, sich als muslimische Familie im Urlaub wohl fühlen.

Filter mit Eigenschaften, die für den muslimischen Alltag nützlich sind

Mustapha, 38 Jahre:

„Vor der Anreise war ich skeptisch: Was soll da nun so besonders für uns sein?” Aber dann war ich einfach nur positv überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass es Orte wie diese gibt. Wir hatten das Gefühl, dass wir nicht nur kommen dürfen, sondern dass wir als Muslime willkommen sind, und das ist der besondere Unterschied zu den üblichen klassischen Hotels!"

Von nun an bin ich eine Befürworterin von HalalBooking, dieser Buchungsplattform, die einen einfachen Zugang zu all diesen Informationen ermöglicht! Ich bin so überzeugt von dem Konzept, das allen offen steht: egal ob Muslim oder nicht, der familiäre Aspekt dieser Hotels ist ein attraktiver Mehrwert für jede Art von Familie!

Yasmine, 6 Jahre :

"Ummi, wann gehen wir wieder in die Türkei?"
Schaukel am Familienstrand im Selge Beach

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